Der 5G-Standard vernetzt die Gesellschaft weiter und macht Daten in Echtzeit verfügbar. Informationen wandern dabei in die „Datenwolke“ – und sind überall sofort abrufbar. Ebenso wichtig wie Geschwindigkeit ist die Sicherheit. Deshalb gibt es bei 5G viele Maßnahmen und klar definierte Standards, die insbesondere die Daten sichern.
Anonym unterwegs sein am Handy? Das ist im 5G-Netz besser möglich als bei früheren Mobilfunkgenerationen. Kryptografie, die Verschlüsselung von Information, sorgt im 5G-Netz für Datensicherheit. Das bedeutet: Smartphones kommunizieren im 5G-Netz verschlüsselt. Stellen Sie sich vor, das 5G-Mobilfunknetz sei der Straßenverkehr und Ihr 5G-fähiges Handy ein am Straßenverkehr teilnehmendes Auto. Jeder Pkw ist mit einem einzigartigen Nummernschild unterwegs. Beim Handy ist dieses Nummernschild die sogenannte International Mobile Subscriber Identity (IMSI), auf Deutsch: die Internationale Mobilfunk-Teilnehmererkennung. Sie wird im 5G-Netz nicht offen gesendet. Das ist so, als würden Sie – ganz legal – mit einem verdeckten Nummernschild auf den Straßen unterwegs sein. Sie würden sich also anonym bewegen.
Was im Straßenverkehr illegal ist, bietet im 5G-Mobilfunknetz ein bewusstes Datenschutzplus: Sie können über herkömmliche IMSI-Catcher nicht abgehört werden. Ein Mitlesen von Nachrichten wird nahezu unmöglich. Das bietet Schutz vor Cyberkriminellen. Übertragen auf den Straßenverkehr heißt das real: Als Autofahrerin oder als Autofahrer sind Sie weiterhin mit sichtbarem Nummernschild unterwegs. Ihr vernetztes Fahrzeug kommuniziert jedoch via 5G verschlüsselt und anonym. Die Steuerung und auch Ihre gegenwärtige Position ist vor unbefugten Zugriffen geschützt.
Auch auf Reisen läuft die Kommunikation dank 5G sicher ab. Wenn sich das Handy in einem ausländischen Netz befindet, sendet es einen Hinweis zur Identität dieses ausländischen Anbieters an den Mobilfunknetzbetreiber in der Heimat – ebenfalls verschlüsselt. So wird sichergestellt, dass sich das Gerät in einem anerkannten Netz befindet und die dort ausgetauschten Informationen geschützt bleiben.
Hinzu kommt, dass 5G nicht ein Netz ist – es ist eine Vielzahl von Netzwerken. Fachleute sprechen vom sogenannten Network Slicing, slice heißt „Scheibe“. Über einen Funkmast sind diverse Netzwerke verfügbar, die individuelle Einstellungen haben. So kann ein Netzwerk beispielsweise große Datenmengen übertragen, während ein anderes für geringe Verzögerungen in der Kommunikation zwischen Maschinen sorgt. Damit steht die passende Lösung für den entsprechenden Bedarf parat.
Ganz nebenbei bietet diese fortschrittliche Technik einen weiteren Vorteil für die Datensicherheit: Ein Krankenhaus könnte zum Beispiel Patientendaten über das eine Netzwerk austauschen, seine nicht ganz so sicherheitskritischen Staubsaugerroboter aber über ein zweites Netzwerk ansteuern. Während die Patientendaten in dem einen Netzwerk besonders geschützt sind, sind es die Staubsauger weniger – dafür können sie jedoch noch schneller aktiviert werden.
Mit 5G können Unternehmen und Hochschulen außerdem sogenannte Campusnetze einrichten. Das sind eigene Mobilfunknetze – lokal begrenzt und besonders geschützt. Für Einrichtungen wie Autofabriken lohnt sich ein eigenes Netz: Die Fabrik behält damit alle Daten in ihrer eigenen Hand, kann die für sie passende Sicherheitslösung nutzen und zugleich von allen Vorteilen der Technologie profitieren. Die Betreiber von Netzen können so sicherheitskritische Anwendungen über 5G steuern.
Auch deshalb sind 5G-Netze flexibel aufgebaut. Ihre Anlagen werden überwiegend nicht mehr von Hand eingestellt. Technikerinnen und Techniker der zuständigen Firmen steuern sie mithilfe von Software. So können sie schnell durch ein Update auf neue Regeln reagieren oder möglichen Sicherheitsproblemen begegnen, indem sie digitale Schutzzäune, sogenannte Firewalls, errichten.
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