Die Netzbetreiber bauen den 5G-Mobilfunk aus – für ein besseres Netz und schnelleres Internet in ganz Deutschland. Bürgerinnen und Bürger fragen: Gibt es Auswirkungen auf meine Gesundheit durch die 5G-Technologie? Was passiert, wenn ich mich in der Nähe von einem Funkmast aufhalte? Ist die Strahlung des Mobilfunks gefährlich? Muss ich mich vor elektromagnetischer Strahlung schützen?
Sie haben eine Frage zum Thema „5G, Strahlung und Gesundheit“? Hier im Text finden Sie Antworten. Sollten Fragen offen bleiben: Stellen Sie sie jetzt in unserem Online-Dialog und erhalten Sie Antworten von Expertinnen und Experten.
Uns begegnen viele Formen von Strahlung: Sonnenstrahlung, Röntgenstrahlung oder auch Mobilfunkstrahlung. Was unterscheidet diese Typen? Welche physikalischen Prozesse spielen eine Rolle? Und was heißt Strahlung eigentlich?
Mehr erfahrenDer Mobilfunkausbau erfolgt in Deutschland ohne Risiko für die Bevölkerung. International abgestimmte und laufend geprüfte Grenzwerte sorgen dafür, dass Mobilfunkstrahlung keine Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat. Die in Deutschland geltenden Werte beruhen auf langjährigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Auf dieser verlässlichen Basis sprechen die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) ihre Empfehlungen aus.
Der Mobilfunk nutzt hochfrequente elektromagnetische Felder (EMF) zur Datenübertragung. Diese werden streng reguliert und regelmäßig gemessen. Eine Karte, die EMF-Messreihen der Bundesnetzagentur dokumentiert, ist öffentlich im Internet einsehbar. Die Netzbetreiber schöpfen diese Grenzwerte an öffentlichen Orten nur zu einem niedrigen Prozentsatz aus – auch das dokumentiert die EMF-Karte.
Unser Körper nimmt EMF auf, wenn wir das Mobiltelefon zum Telefonieren oder zum Surfen im Internet benutzen. Hierdurch wird unser Gewebe kurzfristig und lokal wärmer. Dieser Vorgang wird als „thermische Wirkung“ beschrieben. Dies wird von der Wissenschaft als unproblematisch angesehen, da Unterschiede der Körpertemperatur im normalen Tagesverlauf oder beim Sport deutlich größer sein können. Die in Deutschland geltenden Grenzwerte sorgen dafür, dass die Erwärmung des Körpers durch das Gerät minimal ausfällt und praktisch nicht zu spüren ist. Negative Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit sind wissenschaftlich nicht belegt.
Es gibt keine belastbaren Belege, dass Mobilfunkstrahlung unterhalb der Grenzwerte Krebs auslöst. Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft nach jahrzehntelanger Forschung. Oft wird die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) zitiert, die elektromagnetische Felder 2011 als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft hat. Die Risikoeinstufung „möglicherweise krebserregend“ wird immer dann vorgenommen, wenn in einzelnen Studien mögliche Zusammenhänge festgestellt werden. Wenn sich diese Studien jedoch nicht in weiteren Untersuchungen bestätigt haben, bleibt es bei der Einstufung „möglicherweise“.
Schäden an menschlicher DNA sind ebenfalls nicht nachgewiesen: Weder Mobilfunkstrahlung noch Handys haben Einfluss auf menschliches Erbgut. Unterhalb der Grenzwerte haben elektromagnetische Felder nicht genügend Energie, um die chemischen Bindungen, zum Beispiel der DNA des Menschen, zu brechen.
Handys oder Funkmasten können auch keine Unfruchtbarkeit oder Impotenz hervorrufen. Es gibt auch keinen Nachweis, dass elektromagnetische Strahlung Einfluss auf menschliches Erbgut hat. Zu diesem Schluss kommen unter anderen die Weltgesundheitsorganisation und die deutsche Strahlenschutzkommission.
Von Krebs bis Unfruchtbarkeit: Viele Menschen haben Bedenken, dass Mobilfunkstrahlung gesundheitliche Risiken birgt. In dieser Rubrik informieren wir Sie über die gängigsten Ängste – und zeigen, dass die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse beruhigend sind.
Mehr erfahrenLeiden Menschen an Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Tinnitus, führen einige solche Symptome auf die Strahlung von Funkmasten oder Handys zurück. Oft verwenden sie dafür den Begriff „Elektrosensibilität“ oder „elektromagnetische Hypersensibilität“ (EHS). Die Betroffenen bezeichnen sich selbst als „elektrosensibel“ und vermuten, dass sie besonders empfindlich auf elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder reagieren. Geräte, die solche Felder aussenden, wirken sich ihrer Meinung nach negativ auf ihr Leben aus. Diese von „Elektrosensiblen“ empfundene Belastung wird umgangssprachlich oft als „Strahlenbelastung“ oder „Elektrosmog“ bezeichnet.
Seit den 1980er-Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit diesem Phänomen. Die Forscherinnen und Forscher haben jedoch keine Nachweise für die Existenz der „Elektrosensibilität“ gefunden. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft können wir schwache elektromagnetische Felder nicht wahrnehmen – das zeigen die Ergebnisse von sowohl nationalen als auch internationalen Studien.
Dennoch gibt es Menschen, die unmittelbar nach dem Bau eines Mobilfunkmastes in ihrer Nähe Symptome entwickeln. Manchmal auch dann, wenn der Mast gar keine Strahlung aussendet. In einigen Studien haben Personen schlechter geschlafen, sobald ein neuer Funkmast in der Nähe ihrer Wohnung errichtet wurde. Sie schliefen schlechter, egal ob die Antennen eingeschaltet waren oder nicht.
Für jeden neuen Mobilfunkstandard werden bestehende Mobilfunkmasten umgerüstet oder mehr Mobilfunkmasten gebaut. Sind solche Anlagen gefährlich für unsere Gesundheit? Studien zeigen bisher: Das ist nicht der Fall. Und es gibt noch einen spannenden Zusammenhang: 5G könnte das Potenzial haben, die Strahlenbelastung in bestimmten Situationen sogar zu senken.
Mehr erfahrenDie Angst, 5G-Mobilfunk habe einen negativen Einfluss auf die Gesundheit von Menschen, ist unbegründet. Seit vielen Jahrzehnten untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland und weltweit mögliche gesundheitliche Auswirkungen der hochfrequenten Felder des Mobilfunks. So wurden im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms von 2002 bis 2008 insgesamt 54 Forschungsprojekte durchgeführt. Auf Basis dieser und weiterer Studien lässt sich heute sagen: Die Grenzwerte schützen uns – und sie sind hoch genug.
Die Forschung ist jedoch nie abgeschlossen. Es bleibt immer ein Rest an Unsicherheit, weil nie alle möglichen Wirkungen, Szenarien und Kombinationen erforscht werden können. Beim Mobilfunk ist diese Unsicherheit bereits sehr gering und wird durch weitere Forschung noch geringer werden. Der Ausbau des Mobilfunks wird daher auch weiterhin durch eine Vielzahl von Forschungsprojekten begleitet. Beispielsweise führt ein internationales Konsortium aus sechs europäischen Ländern seit 2007 die COSMOS-Studie („Cohort Study of Mobile Phone Use and Health“) durch. Ziel ist es, den allgemeinen Gesundheitszustand von 290.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren über einen Zeitraum von 15 Jahren zu untersuchen. Die Studie läuft noch bis 2037. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht regelmäßig Berichte und Bewertungen zu aktuellen Forschungsvorhaben auf seiner Website.
Wenn viele wissenschaftliche Studien keinen Effekt nachweisen können und sich die Mehrheit der an der Bewertung beteiligten Fachleute einig ist, kommen wissenschaftliche Expertengremien zu dem Schluss, dass die Bewertung gesichert ist: Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist eine schädliche Wirkung nicht zu erwarten. Zu diesem Urteil kommt auch die Strahlenschutzkommission nach einer umfassenden Prüfung des aktuellen Forschungsstandes. In einer Stellungnahme aus dem Jahr 2021 gibt sie bekannt, dass es keine belastbaren Hinweise auf gesundheitliche Risiken gibt, wenn Personen Funkstrahlung unterhalb der in Deutschland geltenden Grenzwerte ausgesetzt sind.
Die 5G-Technologie nutzt in der Fläche Frequenzbereiche, die mit den bisher genutzten Funkfrequenzen vergleichbar sind. Daher sind die Ergebnisse der aktuellen Studien weitestgehend auf 5G übertragbar. Mit dem 5G-Ausbau werden derzeit vereinzelt Frequenzen im 26-Gigahertz-Bereich erschlossen. Diese höheren Frequenzen werden derzeit nur lokal von Unternehmen und Hochschulen genutzt. Um die Datenlage weiter zu verbessern, wird auch dazu geforscht. Schon heute sagt das BfS: Auch von höheren Frequenzen geht keine Gefahr aus, solange die Grenzwerte eingehalten werden.
Derzeit untersucht das BfS, wie sich steigende Datenmengen und neue Sendeanlagen auf die Exposition der Bevölkerung auswirken. Erwartet wird: Die durchschnittliche Belastung bleibt auf niedrigem Niveau und weit unter den Grenzwerten. Auch bei 5G erwarten die Expertinnen und Experten somit keine gesundheitlichen Auswirkungen.
Beeinträchtigt 5G-Mobilfunk die Gesundheit? Deutschland hat seit 2002 viele Millionen Euro investiert, um Handystrahlung zu erforschen. Seitdem gehen die Arbeiten im Bundesumweltministerium und im Bundesamt für Strahlenschutz weiter. Ein Überblick zu Studien und was sie herausgefunden haben.
Mehr erfahrenViele Kinder und Jugendliche haben heute ein eigenes Smartphone, spielen Videospiele auf der Konsole oder lernen mit dem Tablet in der Schule. Dabei brauchen sie eine enge Begleitung durch Eltern und Erziehende. Denn sie müssen lernen, verantwortungsvoll mit Medieninhalten umzugehen: Sie müssen Medienkompetenz erwerben. Im Internet gibt es viele hilfreiche Angebote, die Tipps zur Medienerziehung und Mediennutzung geben.
Manche Eltern und Erziehende befürchten, dass die häufige Nutzung von Smartphones bei ihren Kindern zu gesundheitlichen Beschwerden oder sogar zu einem erhöhten Krebsrisiko führt. Nationale und internationale Forschungseinrichtungen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Frage, ob die Handynutzung Auswirkungen auf den Menschen hat. Sie haben bisher keine Hinweise darauf gefunden, dass bei Einhaltung der geltenden Grenzwerte für Mobilfunkanlagen und der Anforderungen an die Produktsicherheit von Handys gesundheitliche Risiken für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene bestehen.
So untersuchte die sogenannte MOBI-KIDS-Studie von 2010 bis 2021 den Zusammenhang zwischen Mobilfunknutzung und Hirntumorerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse zeigen, dass es kein erhöhtes Risiko für Hirntumore durch Handynutzung gibt.
Viele Kinder wachsen heutzutage mit digitalen Technologien auf. Dabei benötigen sie eine enge Begleitung – nicht nur im Umgang mit den Geräten, sondern auch bei der Interaktion mit den vielfältigen Inhalten im Netz. Informationen und relevante Onlineangebote rund um die Medienerziehung und Mediennutzung finden Sie hier.
Mehr erfahrenAuch um 5G ranken sich viele Verschwörungsmythen. Es gibt jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis für einen Zusammenhang zwischen 5G und der Verbreitung des Coronavirus. Dies bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im April 2020: Viren können sich nicht über Funkwellen oder Mobilfunknetze ausbreiten. COVID-19 hat sich auch in vielen Ländern verbreitet, in denen es keine 5G-Mobilfunknetze gibt. Hochfrequente elektromagnetische Felder verursachen und verbreiten das SARS-Cov-2-Virus nicht.
Sie verstärken auch nicht die Gesundheitsrisiken bei denjenigen, die bereits mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Das Wissen über elektromagnetische Felder widerlegt all diese Vermutungen. 5G-Mobilfunk schädigt nicht die Zellen und macht den Körper somit nicht wehrlos gegen das Coronavirus. Die These, die Coronapandemie sei ein Ablenkungsmanöver gewesen, um Folgeschäden durch den 5G-Mobilfunk zu vertuschen, ist falsch.
Es gibt zahlreiche nationale und internationale Institutionen, die mögliche Gesundheitsrisiken durch Strahlung untersuchen. Sie stehen in engem Austausch, um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen und technologischen Fortschritt unter Berücksichtigung der Technikfolgenabschätzung zu ermöglichen.
So gibt es in Deutschland das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gehört. Neben dem BfS ist die deutsche Strahlenschutzkommission ein zentrales Gremium. Sie berät das BMUV in allen Fragen des Schutzes vor ionisierender und nichtionisierender Strahlung.
Auf globaler Ebene fördert und beaufsichtigt die International Radiation Protection Association (IRPA) Strahlenschutzprojekte. Sie setzt sich aus internationalen Expertinnen und Experten zusammen. 1992 gründete sie die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) – heute eine der wichtigsten und größten Institutionen zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlung. Als gemeinnützige Organisation wertet die ICNIRP den internationalen Forschungsstand aus und erarbeitet Schutzrichtlinien.
Seit vielen Jahren werden potenzielle Gesundheitsrisiken von Strahlung erforscht. So befassen sich sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene eine Vielzahl von Institutionen mit dieser Thematik – einige auch gezielt mit Mobilfunkstrahlung und der 5G-Technologie. Die wichtigsten Akteurinnen und Akteure im Überblick.
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