Besserer Empfang und mehr Klimaschutz: Diese beiden Ziele sind keine Widersprüche. Der Mobilfunk wird besser – der Schutz von Tieren und Pflanzen jedoch nicht schlechter.
Mit der 5G-Technologie entwickelt sich der Mobilfunk weiter. Doch eine wissenschaftliche Erkenntnis bleibt bestehen: Forschende haben bislang keine Schäden für die Umwelt durch Mobilfunkstrahlung nachgewiesen. Sie bearbeiten fortlaufend neue Fragen. Forschende untersuchen deshalb weiter die möglichen Auswirkungen von 5G auf Pflanzen und Tiere.
Tiere, Insekten, Pflanzen: Zu den Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf die Umwelt gibt es seit Jahren Beobachtungshinweise und Forschungsaktivitäten. Der Umfang dieser Forschung ist allerdings geringer und nicht vergleichbar mit der intensiven Forschung in Bezug auf Wirkungen bei Menschen. Gehen mit der Strahlung des 5G-Mobilfunks stärkere Umweltbelastungen einher?
Mehr erfahrenDer Mobilfunk nutzt hochfrequente elektromagnetische Felder (EMF) zur Datenübertragung. Diese werden streng reguliert und regelmäßig gemessen. Hochfrequente Felder haben eine einzige nachgewiesene Wirkung auf Organismen: die Erwärmung, oft als „thermische Wirkung“ bezeichnet. Die Stärke der Felder von Sendeanlagen reicht jedoch nicht aus, um eine biologisch wirksame Erwärmung von Lebewesen zu verursachen. Erkennbare Schäden für die Umwelt entstehen dadurch nicht.
Eine französische Arbeitsgruppe untersuchte die Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf Pflanzen. Unter Laborbedingungen reagierten die Pflanzen auf den kurzfristigen Einfluss von elektromagnetischen Feldern mit einem veränderten Stoffwechsel. Dies ähnelte einer leichten Stressreaktion – wie bei einem teilweisen Schädlingsbefall oder beim Abbrechen eines Astes. Diese Reaktion entsteht auch durch andere Umwelteinflüsse wie Hitze oder Trockenheit.
Manche Menschen verbinden das Insektensterben mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Diese Verbindung ist nicht plausibel: Das Insektensterben ist ein flächendeckendes Phänomen, auch in Gebieten, in denen gar keine elektromagnetischen Felder bestehen. In den 1990er-Jahren, als das Insektensterben begann, steckte der Mobilfunkausbau noch in seinen Kinderschuhen.
Auch der Einfluss von Mobilfunk und speziell 5G auf Vögel ist gelegentlich in der Diskussion. Viele Vogelarten orientieren sich nach dem statischen Erdmagnetfeld. Diese Orientierung wird aber durch Mobilfunk nicht gestört, die Frequenzen des Mobilfunks befinden sich deutlich über dem Frequenzbereich, in dem elektromagnetische Felder die Orientierung von Vögeln beeinflussen.
Mobiltelefone bestehen aus wertvollen Rohstoffen. Deshalb gehören ungenutzte Handys nicht in die Schublade – und schon gar nicht in den Hausmüll. Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Wahl: Sie können ihr altes Smartphone so lange wie möglich nutzen, es weitergeben oder recyceln. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt.
Mehr erfahrenDie Produktion eines jeden Handys hat Einfluss auf die Umwelt. Der Prozess verbraucht nicht nur Energie, sondern auch Materialien wie Gold, Silber und Kupfer. Viele dieser Rohstoffe landen nach wenigen Jahren der Nutzung in der Schublade oder im Keller – mehr als 200 Millionen „Schubladenhandys“ gibt es laut Deutscher Umwelthilfe, den deutschen Mobilfunknetzbetreibern und dem Digitalverband Bitkom. Dabei gibt es zahlreiche kostenfreie Rückgabe-Möglichkeiten. Einige Netzbetreiber zahlen sogar Geld fürs gebrauchte Smartphone, wie unser oben verlinkter Artikel im Detail auflistet.
Unser digitales Leben verbraucht viel Energie. Zwei Entwicklungen sind hier zu beobachten: Technologie wird immer effizienter – sie verbraucht weniger Strom. Jedoch nutzen wir Technologie immer intensiver – was wiederum sehr viel mehr Strom verbraucht als bisher.
Durch das bessere Zusammenwirken mehrerer Antennen und verbesserte Übertragungen ist die 5G-Mobilfunktechnik energieeffizienter als vorherige Technikgenerationen. Das zeigt auch die Untersuchung „Green Cloud Computing“ für das Umweltbundesamt: Bei der Übertragung derselben Datenmenge braucht 4G-Mobilfunk dreimal so viel Energie und 3G bräuchte fast neunmal so viel wie 5G – der wenig effiziente 3G-Standard wurde in Deutschland längst abgeschaltet.
Laut der UTAMO-Studie des Umweltbundesamtes wird der Energiebedarf des Mobilfunks dennoch steigen, weil die Menge an mobil versendeten Daten rasant wächst. Der elektrische Energieverbrauch soll laut Prognose von 2,31 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2019 auf 7,51 TWh im Jahr 2030 ansteigen. Immerhin: Die deutschen Netzbetreiber setzen konsequent auf erneuerbare Energien. Die Energie- und Ressourceneffizienz müssen sie dennoch weiter erhöhen, denn auch erneuerbare Energie steht in den Stromnetzen nur begrenzt zur Verfügung.
Steigt unser Stromverbrauch durch 5G-Mobilfunk? Die Antwortet lautet: Ja und Nein. Wir übertragen immer mehr Daten, was mehr Energie verbraucht. Zugleich ist das moderne 5G viel energiesparender als der ältere 4G-Standard, was Energie spart.
Mehr erfahrenAuch die Rechenzentren benötigen eine wachsende Menge an Energie. Sie muss künftig noch besser wiederverwendet werden. Durch die Kühlung der Computer entsteht Abwärme. Hier sind innovative Lösungen gefragt: Die sogenannte Niedertemperaturabwärme kann als Energiequelle genutzt werden. Mithilfe von Wärmepumpen und Wärmespeichern könnte sie energieeffiziente Wohnsiedlungen versorgen. Abwärme nutzen statt Kohle verbrennen - das wäre ein kluger Beitrag zum Klimaschutz.
In anderen Bereichen zeigt sich schon deutlicher, wie 5G helfen kann, Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schonen. Durch präzise Maschinen werden Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft Pflanzenschutzmittel und Dünger einsparen. In der Pfalz etwa arbeiten Forschende an 5G-vernetzten Feldrobotern, die im Zusammenspiel mit Drohnen und Künstlicher Intelligenz gezielt Pflanzenschutz auf die Wiese spritzen, statt das Mittel großflächig zu verteilen.
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