Dr. Alexander Leymann untersucht für das Bundesamt für Strahlenschutz, welche Wirkung hochfrequente elektromagnetische Felder auf uns Menschen haben. Im Video gibt er einen Überblick zur aktuellen Forschung und zu ihren Erkenntnissen.
Der 5G-Netzsausbau wirft in der Bevölkerung viele Fragen auf und sorgt für Bedenken. Viele Menschen sind sich unsicher, welche Neuerungen der Mobilfunkstandard mit sich bringt, ob wir in Zukunft verstärkt elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sein werden und ob dabei Risiken für unsere Gesundheit entstehen können. Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Dessen Expertinnen und Experten untersuchen und bewerten die möglichen Risiken, die Strahlungen aller Art auf Menschen und Umwelt haben, um dann die Öffentlichkeit darüber informieren zu können. Zu diesen Fachleuten gehört auch Dr. Alexander Leymann, der als wissenschaftlicher Referent im Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder (KEMF) beim BfS tätig ist. In einem Erklärvideo geht er auf die wichtigsten Fragen rund um Mobilfunk und Gesundheit ein.
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Wie wirkt sich Handystrahlung auf unseren Körper aus?
„Die gesundheitsrelevanten Wirkungen von Mobilfunkstrahlung sind sehr gut erforscht“, erklärt Leymann. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die elektromagnetischen Felder, die der Mobilfunk zur Datenübertragung nutzt, das menschliche Gewebe kurzzeitig erwärmen. Eine solche geringe Temperaturerhöhung ist jedoch unbedenklich und wird im Tagesverlauf auch durch die reguläre Bewegung, zum Beispiel beim Sport, hervorgerufen. Vor einer gesundheitsschädlichen Erwärmung des Gewebes über einen längeren Zeitraum hinweg schützen uns die in Deutschland geltenden Grenzwerte: „Und die Grenzwerte werden in den allermeisten Fällen nur zu wenigen Prozent ausgeschöpft“, so Leymann.
Können Schlaf- oder Konzentrationsstörungen eine Folge von Mobilfunkstrahlung sein?
Es gibt einige Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie die Wirkung von elektromagnetischen Feldern trotz Einhaltung der Grenzwerte spüren können, zum Beispiel in Form von Schlafstörungen oder einer erhöhten Elektrosensibilität. „Diesen Annahmen und Hypothesen wird mit großem Aufwand und Ernsthaftigkeit nachgegangen“, erläutert Leymann. Eine Auswertung von mehr als 1.000 Studien unterschiedlichster Art zeigt jedoch, dass es bisher keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass Mobilfunkstrahlung bei Einhaltung der Grenzwerte negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hat.
Welche Neuerungen bringt 5G?
Dr. Alexander Leymann geht im Video ebenfalls darauf ein, was sich durch die 5G-Technologie ändert. Dabei zeigt sich: „Was die Frequenzen angeht, ist 5G – anders als oft angenommen – gar nicht so neu. Und wir können all die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir aus den Frequenzbereichen von den alten Standards haben, ohne Probleme auf 5G übertragen.“ Neu hingegen ist die Antennentechnik sowie der Einsatz von sogenannten Kleinzellen. Beides erhöht die Effizienz, aber auch die mobile Datennutzung. Trotzdem geht das BfS davon aus, dass wir weiterhin einer ungefähr gleichbleibenden Mobilfunkstrahlung ausgesetzt sind und sich keine gesundheitlichen Risiken daraus ergeben. Leymann versichert: „Das Bundesamt für Strahlenschutz behält diese Entwicklung für Sie weiter im Auge.“
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